Mittwoch, 9. September 2015

Schweden und ihre Wurst

In Schweden bekommt man überall Korv (Würstchen). Also fast überall.

Zum Beispiel kann man, wenn man bei BIL*TEMA einkaufen geht (eine Kette, die von Autoteilen über Haushaltsartikel bis hin zu Rasenmähern so ziemlich alles verkauft), vor oder nach dem stressenden Einkauf, eine Korv essen. 
Die Würstchen schmecken (Für Euch getestet. ;-) ), hauen mich geschmacklich jedoch nicht um. Vom Aussehen her gleichen sie den deutschen Wiener Würstchen.
So ein Würstchen kostet 5 SEK.
Als schlaue Umrechner wisst Ihr, dass das grob gerechnet 50 Cent sind.
Dafür bekommt man ein Würstchen in einem kleinen, aus milchbrötchenähnlichem Teig bestehenden, ca. 2 Finger breitem und ca. 13 cm langem Brötchen. Mit Senf und/oder Ketchup.
Das ist wenig Geld. Sehr wenig Geld für so ein Würstchen aus Fleisch.
Das interessierte mich.
Der große Mitbewohner hauchte mir ein Zauberwort ins Ohr, das da heißt „potatismjöl“ (Kartoffelmehl).
Also schaute ich mich beim nächsten Einkauf etwas um.

In einem Einkaufsmarkt suchte ich nach Würstchen, Korv oder Grillkorv genannt.
Wie Ihr wisst, werden auf der Zutatenliste die Zutaten nach der Menge ihrer Anwesenheit im Produkt genannt. ;-)

Beim preiswertesten Würstchenprodukt las sich das so: vatten (Wasser), griskött (Schweinefleisch), potatismjöl… Da guckt Ihr! Ich auch! Der Fleischgehalt in diesen Würstchen beträgt satte (Ironie!) 32%.
In der nächsten Variante wuchs der Fleischanteil im Würstchen auf ganze 37%!
Da wundert mich der Preis von 5 SEK nicht mehr. 
Ich schaute noch bei zwei anderen Scheibenwurstsorten (medwurst, eine Art Salami, nur eben anders) nach. Die drei Hauptzutaten waren Fleisch, Wasser und Kartoffelmehl. Der Fleischanteil betrug 74 und 78%.
Anbei ein (etwas unscharfes) Beweisfoto für einen Fleischanteil von 63%. Potatismjöl ist hier allerdings nicht auf den ersten drei Plätzen. ;-)
  

Bei Hamburgern (pannbiff) lag der Fleischanteil bei 73%.
Natürlich ist der Fleischanteil bei Schinken höher. Er kommt auf 91%. Beruhigend.
Bei Wurst, die aus dem Ausland kommt, liegt der Fleischanteil ebenfalls höher, bei 93% nämlich. Ohne potatismjöl, doch auch mit Wasser.


Jetzt schaue ich also mit dem großen Mitbewohner (der das schon eine Weile so macht) beim Einkaufen immer schön auf den Fleischgehalt in der Wurst. ;-)

Ihr könntet jetzt sagen, dass wir auf abgepackte Wurst doch verzichten und nur Frischwurst kaufen sollen. Sagt sich einfacher als es ist. Denn eine Fleischerei, wie ich sie aus Deutschland kenne (und von deren ich zwei um die Ecke hatte), habe ich in Schweden noch nicht gesehen. Es gibt manchmal Wursttheken in Einkaufsmärkten, da wird die Wurst scheibchenweise verkauft. Doch die nächste Theke dieser Art ist weit entfernt. Und da der große Mitbewohner manchmal auch tageweise unterwegs ist und nicht am Einkaufsladen entlang kommt, müsste ich extra die ca. 54 km (hin und zurück) fahren, um an frische Wurst zu kommen. Da stimmen für mich Aufwand und Nutzen nicht mehr überein. 
Ob im ca. 8 km entfernten (hin und zurück also ca. 16 km) kleineren Einkaufsladen (den wir nur für Notkäufe nutzen) so eine Fleischtheke ist, weiß ich gerade nicht... Selbst wenn ja - ich sage nur Aufwand und Nutzen...

Herzliche Grüßels von Anneke

PS: Aus fachlich gut informierter Quelle erfuhr ich, dass die HIER beschriebene Mülltrennung eine EU-Vorschrift ist und umgesetzt werden muss. Egal, ob sie sich rechnet oder nicht....oder so... ;-)


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